Teil 1 der Entstehungsgeschichte von Das Fleisch
Eine Erzählung von Mitgründer, Nicola Eicke.
Als Jugendlicher hatte ich nur eins im Kopf: Eishockey. Somit war für mich auch klar, was meine Berufswahl sein soll – ich werde Eishockey Profi. Doch ohne eine Lehre ist so etwas in der Schweiz undenkbar. Somit sollte mir die Lehrzeit zumindest Spass machen, da lag der Beruf Koch sehr nahe. Denn gutes und leckeres Essen wurde mir schon zu Hause mitgegeben, es gehörte für mich schon immer zum Leben dazu, als Inspiration und Genuss.
So begann ich, nebst zahlreichen Eishockey Trainings, im August 2001 meine Kochlehre im damaligen 4 Sterne Hotel Schwanen am oberen Zürichsee mit atemberaubender Lage. Schon im Sommer 2002 änderte sich vieles, denn endlich war ich nicht mehr der Jüngste im Betrieb, ich bekam einen „Unterstift“, Urs Keller. Damals wussten wir noch nicht, dass wir 18 Jahre später zusammen eine Firma gründen würden, aber verstanden haben wir uns auf Anhieb. Wie ich ein Eishockey Liebhaber war, war Urs ein Skater. Auch er ging in jeder freien Minute seinem Hobby nach. Wir waren ehrgeizig und frech, wollten viel lernen und alles richtig machen.
Zahlreiche Party Nächte mit ein paar Bierchen und Hip-Hop schweissten uns zusammen. Ohne ein bisschen Schlaf gingen wir mit dem ersten Zug zurück an den oberen Zürichsee. Nachtzüge gab es damals noch nicht und der Frühdienst begann um 06.30 Uhr. Es mussten à la carte Eierspeisen für die Hotelgäste gekocht werden, pochierte Eier, Omelette mit Speck, Zwiebeln und Pilzen. Fit war anders, doch wer Party machen kann, kann auch arbeiten – so lautete unser Kredo. Und gemerkt hat auch niemand etwas – glaubten wir zumindest…
So verging unsere Lehrzeit wie im Flug. In der Berufsschule lernten wir alles über die verschiedensten Produkte, Fleisch, Fisch, Gemüse sowie die verschiedenen Zubereitungsarten und noch vieles mehr. Doch was viel entscheidender war – wir lernten durchzuhalten und engagiert zu arbeiten. Wir lernten was Zusammenhalt und Freundschaft im Leben bedeutet.
Nach der Lehre trennten sich unsere Wege, zumindest zeitweise. Urs ging ins Militär und arbeitete danach weiter in der gehobenen Gastronomie in diversen Betrieben. Währenddessen konzentrierte ich mich weiter auf den Sport, was mich bis in die NLB brachte.
Doch der Drang auch auf beruflicher Ebene weiterzukommen, holte mich irgendwann ein. Ich entschied mich, die Hotelfachschule Zürich Belvoirpark zu absolvieren, welche ich 2013 mit Auszeichnung abschloss. So nahmen die gemeinsamen Aktivitäten mit Urs auch wieder mehr Platz in meinem Leben ein. Wir reisten nach Costa Rica, besuchten Gewürzplantagen, waren Hochseefischen und genossen die einheimische Kulinarik. Zahlreiche Reisen ins Tessin, nach Italien und Südfrankreich folgten, immer mit dem Ziel, die besten Lebensmittel und neue Geschmacksrichtungen kennenzulernen. Der Anspruch an die beste Qualität und herausragende Produkte war stets unser Antrieb, auch im Alltag.
Urs war zu dieser Zeit im Bereich Catering tätig, da kam es schon mal vor, dass er drei oder vier Monate lang keinen freien Tag hatte. Auch ich war als Geschäftsführer in einem Zürcher Steakhouse sechs Tage die Woche eingebunden. Dies nahm uns die Zeit für Kreativität und freies Denken, wir waren quasi für einige Zeit in unserem „Tunnel“ gefangen. Bis wir merkten, dass uns diese Art von Leben nicht bereichert und glücklich macht. Wir brauchten etwas Neues.
Teil 2 unserer Geschichte – wie die ersten Ideen und Produkte entstanden gibt es schon bald zum lesen!